Montag, 22. Oktober 2007

Hangzhou Kurztrip

Letztes Wochenende waren Simon und ich mal wieder in China unterwegs. Diesmal allerdings ganz in der Nähe von Shanghai, im etwa 150 km entfernten Hangzhou.
Hangzhou gilt laut den meisten Reiseführern neben Suzhou als "Chinas most beautiful city". Für mich war die Stadt nicht ganz so neu, ich habs letzes Jahr schon mal kurz mit der ETG Fahrt gesehen. Aber Hangzhou ist durchaus eine Stadt die man mehrmals besuchen kann...
Hinfahrt war diesmal mit dem Zug (jetzt haben wir fast alles mal probiert... Bus, Flieger, Taxi, Zug ;-).
Wir sind nach der Arbeit mit dem Firmenbus nach Downtown Shanghai gefahren, dort mit der U-Bahn zum Bahnhof und dann weiter mit dem Zug nach Hangzhou. War alles recht stressfrei, obwohl wir mit den Planungen diesmal erst Donnerstag Nacht begonnen hatten. Die Kollegen haben Freitags die Infos die wir im Internet zusammengesucht haben nochmal gecheckt und ein Kollege hat uns noch ein Hotelzimmer reserviert (im laut Internet ausgebuchten Hotel). Mittlerweile haben wir glaub ich schon mehr in China gesehen als die meisten unserer chinesischer Kollegen...
In Hangzhou angekommen wars dann ca. 22 Uhr und wir sind nach dem einchecken noch zum WestLake, die Attraktion von Hangzhou. Anschließend in eine Jazz Bar. Dort haben wir einen amerikanischen Chinesen kennengelernt, der ganz begeistert war Deutsche zu treffen. Der wusste alles über die Bundesliega und kennt jeden deutschen Fussballverein und die derzeitigen Spieler... wahnsinn. Außerdem konnte er auch einige Deutsche Sätze, weil er nächstes Jahr unbedingt nach Deutschland zum Urlaubmachen will und schon mitm üben angefangen hat. War jedenfalls ganz lustig sich mit ihm zu unterhalten, er war bis zu seinem 10 Lebensjahr in China und jetzt die letzten 12 Jahre nicht mehr und derzeit besucht er seine Großeltern in Hangzhou. Auf jeden Fall ist er erst vor paar Tagen in China angekommen und hatte den absoluten Kulturschock... der Fahrstil von den Chinesen ist ihm zu gefährlich, "they are driving like hey I have a car, I'm the boss, if you don't go away it's your fault, man I have a car..." - was die Sache schon ziemlich gut trifft. Und des Essen hat ihm in China nicht geschmeckt und der grüne Tee sei widerlich, es gibt angeblich keinen richtigen Kaffee , die Leute sind angeblich so laut und unhöflich und und... war für uns ziemlich lustig des anzuhören, schließlich war er ja eigentlich der Chinese unter uns (sieht chinesisch aus und kann auch noch chinesich sprechen) und wir haben über seine genannten Kritikpunkte nur schmunzeln können --> typischer Chinaanfänger ;-)

Am nächsten morgen haben wir uns erst mal Fahrräder zugelegt und sind dann auf eine Tour um den Westlake aufgebrochen. Teilweise darf man direkt an der Promenade mit dem Fahrrad fahren, teilweise nicht. Da steht dann ein 50 cm hohes Schild auf der Strasse und daneben steht ein Wächter der dann aufmerksam mit der Trillerpfeife pfeift und mit den Händen rumfuchtelt, wenn man nur in die Nähe von so einem Schild kommt. Selbst wenn man dann absteigt und des Fahrrad zum See schiebt, um ein Foto zu machen läuft einem der Wächter nach, dass man dann auch ja nicht wegfährt. Praktisch wenn man zu zweit unterwegs ist und sich dann plötzlich trennt ;-)

Nach der Fahrt um den See gings dann mit den Rädern in die Berge, Richtung einer riesigen Buddhistischen Tempelanlage namens Lingyin Tempel und dem "alten Dorf" Fayun. Also alles was recht ist, des Dorf war auf keinen Fall älter als 5 Jahre. Die Häuser waren teilweise im historischen Stil, ok. Aber alt waren dort vielleicht höchstens die Teeplantagen und Tempelanlagen (wobei ich mir da nicht bei allen sicher bin). Naja auf jeden Fall haben wir dann noch hoch in den Bergen ein ruhiges Teehaus gefunden, bei dem nur wenige chinesische Touristen waren, weils nur zu Fuß erreichbar war ;-)
Tolle Aussicht und Tee soviel man wollte bzw. trinken konnte, weil des heiße Wasser gabs gratis und die Teeblätter kann man mehrfach aufgießen.
Dort haben wir dann ca. 1,5 Stunden verbracht und hätten dann fast noch den Eintritt ins Kloster verpasst. Die wollten gerade die Tür zumachen und wir sind von der falschen Seite (nämlich vom Berg) gekommen, so dass wir des Ticketoffice verpasst haben. Aber die Wächter haben uns zum Glück auch ohne Ticket reingelassen... die Tempelanlage war riesig, ich hab bis jetzt keinen Überblick wieviele Tempel dort standen. Einer größer als der andere.
Die Mönche scheinen mit ihren einfachen Gewändern und inmitten der alten Tempelanlagen eigentlich ziemlich altmodisch. Da hab ich nicht schlecht gestaunt, als es neben mir plötzlich klingelte und der Mönch sein nagelneues Nokia Handy unter der Kutte herausgezogen hat. Schlecht scheints dem Kloster zumindest aus finanzieller Sicht auch nicht zu gehen, beim Zurücklaufen zum Fahrrad hat mich ein A6 in der Langversion mit 4 Mönchen überholt. Manchmal sind die Gegensätze in China wirklich nicht ganz nachvollziehbar.

Abends haben wir uns nochmal mit unserem US-Chinesen getroffen und sind dann noch in einen chinesischen Club.

Am Sonntag stand erst mal eine Bootsfahrt auf dem WestLake an mit der Besichtigung der kleinen Inseln auf dem See auf unserem Programm. Auf einer dieser Inseln haben wir auch ein paar Deutschstudentinnen mit ihrer Lehrerin getroffen. Wir haben uns dadurch verraten, weil die Lehrerin gerufen hat "Sind alle da" - die Klasse geantwortet hat "Jaaa" und ich im vorbeigehen gesagt hab "Dann kanns ja losgehen". Darauf ist uns die Lehrerin nachgelaufen, ob wir uns nicht ein paar Minuten mit der Klasse unterhalten können... angeblich lernen die erst seit 2 Wochen Deutsch... naja sie haben mit einigem nachfragen sogar verstanden was wir gesagt haben. Faszinierend wie schnell die teilweise unsere Sprache lernen können...

Nach der Bootstour gings dann in die Altstadt. Dort war einiges los, vor der eigentlichen Altstadt war noch eine Art Basar aufgebaut, mit vielen Buden, die fast alle etwas zum Essen verkauft haben. Von diversen Spießen über Süßspeisen und Gewürzen war wirklich alles vertreten. Sah alles sehr interessant aus, dort haben wir dann später auch noch Abendgegessen.

Nach der Besichtigung der Altstadt gings Richtung Zug und zurück nach Shanghai.

Jetzt mit dem direkten Vergleich Qingdao und Hangzhou gefällt mir Hangzhou Landschaftlich doch besser. Allerdings sind hier auch wesentlich mehr Touristen unterwegs, des war in Qingdao bisschen ruhiger. Empfehlen kann ich aber beide Städte ;-)

Start Bilder Hangzhou

Donnerstag, 18. Oktober 2007

Friseurbesuch


Heute abend haben haben wir es mal gewagt einen chinesischen Friseurladen aufzusuchen. Anfangs hatte ich ja noch leichte Bedenken wie ich dem Friseur mitteilen soll wie kurz er die Haare schneiden soll, aber für Notfälle hatte ich auch einen Telefonjoker (=Dolmetscher) pararat, also rein in den Laden.

Los gings mit Haarewaschen, dann hat der Maestro losgelegt die Haare zu schneiden. Witzig war, dass meine Sorge wie ich ihm mitteilen soll wie er schneiden soll völlig unbegründet war. Der hat nämlich nicht mal danach gefragt, sondern einfach drauf losgeschnippelt. Des war ja einfach... ich hab ihn schön machen lassen, soviel kann man da ja bei meinen Haaren eh nicht falsch machen.
Irgendwann war er dann fertig und des ist ja in Deutschland normalerweise der Moment wo man aufsteht, bezahlt und den Laden verlässt. Tja in China kommt da erst mal die zweite Runde Haarewaschen und dann gehts nochmal auf den Stuhl zum Finetuning. Des hat bei mir länger gedauert als des eigentliche Haareschneiden, ich hatte irgendwann schon bedenken, dass der gar nicht mehr aufhört und vielleicht irgendwann jedes Haar einzeln anfängt auszurichten und ich sagen muss, dass es passt und er aufhören kann. Aber irgendwann war des Kunstwerk dann doch perfekt und der Meister hat mich entlassen und mir seine Visitenkarte zukommen lassen.
Die ganze Prozedur hat ca. 40 Minuten gedauert und der Preis war mit 2 Euro doch extrem günstig. Also wer in Zukunft mal nach China fährt auf keinen Fall vorher die Haare schneiden lassen ;-)

Mittwoch, 17. Oktober 2007

Qingdao - Fortsetzung

Sonntags gings erst mal in die Tsingtao Brauerei - wie bereits erwähnt wurde die Brauerei damals während der deutschen Kolonialzeit in Qingdao gegründet und ist mittlerweile die größte und bekannteste chinesische Brauerei. Tsingtao Bier bekommt man quasi überall in China und das Bier wird immer noch nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut. Deshalb wollten wir die Brauerei natürlich unbedingt mal live sehen, wenn man schon mal in Qingdao ist.
Neben der Geschichte der Brauerei gabs dann noch das alte Brauhaus zu sehen und zu guter letzt durfte man auch noch durch die modernen Abfüllanlagen live besichtigen.
Fazit alles save, kann man weiterempfehlen ;-)
Im Ticketpreis war dann auch noch eine Bierverkostung in der Tsingtao Bar inclusive. Einem japanisches Pärchem hat das Bier so gut geschmeckt, dass sie nach dem Freibier noch einen weiteren Krug geordert haben. Allerdings wars dann doch bisschen zu viel für die beiden und wir sahen wohl so aus als ob wir mehr vertragen würden, so dass die beiden uns um Unterstützung gebeten haben. Natürlich hilft man in so einem Fall immer gerne aus...
Nach der Brauerei gings dann noch auf die Aussichtsplatform über der Altstadt von Qingdao, von dort hatte man einen tollen Ausblick über die komplette Altstadt. Letztes touristisches Highlight an dem Tag war dann der alte Regierungssitz des Gouverneurs von Qingdao. Natürlich auch wieder im deutschen Baustil.
Abendessen gabs wieder in dem Seafood Restaurant vom Tag davor, diesmal haben wir uns an noch experimentelleres Essen gewagt - und überlebt.
Abends wollten wir noch in eine Bar oder sowas ähnliches gehen, haben aber leider nichts geeignetes gefunden und sind dann in einen KTV gegangen. KTV steht für Karaoke TV und ist in China äußerst beliebt. Es läuft ungefähr so ab, in einem KTV gibt es viele Zimmer, jedes Zimmer bietet ungefähr Platz für 8-14 Personen auf einer Couch. Vor der Couch steht ein Fernseher und ein Computer auf dem man die Lieder die man gerne Singen würde auswählen kann. Dann sind meistens zwei Mikrophone vorhanden und man kann die gewählten Lieder mitsingen, der Text wird auf dem Fernseher angezeigt. Natürlich hatten wir anfangs nicht ernsthaft die Absicht dort zu singen, wir wollten uns den Laden nur einmal anschauen. Allerdings hat uns dann eine kleine Gruppe von Chinesen die auch gerade in den KTV gegangen ist spontan eingeladen mit ihnen zu singen... und wir sind natürlich mit.
Wir hatten Glück die Auswahl an Liedern mit englischem Text war arg begrenzt, und die Lieder die da waren kann man zur Not schon mal mitsingen... Wind of change, Yellow Submarine, Britney Spears - I did it again und noch sowas in der Art. Die Chinesen haben auch fleißig gesungen und auch ohne den Text oder die richtige Melodie zu kennen kann ich sagen hat sichs bei denen besser angehört als bei uns, aber da gehts ja sowieso um den Spass an der Sache und nicht um wahres künstlerisches Sangestalent ;-) und lustig war der Abend auf alle Fälle.

Am Montag stand eigentlich nur noch eine kleine Bootsfahrt und etwas am Strand entspannen auf unserem Programm. Wir hatten die Tage davor schon ausgekundschaftet, dass die Bootsfahrt wohl 2 Euro pro Person kosten soll und wo's losgeht. Also nach dem Frühstück sind wir zum Startpunkt, haben die 2 Euro gezahlt und wurden dann erstmal in einen Bus verfrachtet und zum Boot gefahren. Mit dem Boot waren wir dann auch wie geplant vor der Küste von Qingdao unterwegs und sind dann wieder in den Bus eingestiegen. Allerdings hat der Bus nicht wie wir eigentlich dachten wieder am Ausgangspunkt gehalten sondern ist fleißig an der Küste weitergefahren, so dass wir dann plötzlich 15 km weiter in Neu Qingdao landeten. Dort durften wir zusammen mit unserer chinesischen Minireisegruppe dann einen modernen Yachthafen besichtigen. Wir haben schon geahnt, dass wir wohl jetzt ein großes touristisches Komplettprogramm mit unseren 2 Euro gebucht hatten... und sind erst mal weiter mit der Reisegruppe gefahren um zu sehen wo wir noch hingeführt werden. Die Fahrt ging dann wieder zurück nach Alt Qingdao und nächster Halt war die Aussichtsplatform, die wir bereits am Tag davor angeschaut hatten. Wir hatten keine Lust die Aussichtsplatform nochmal anzuschauen und haben uns verabschiedet, den Bus verlassen und sind wieder Richtung Strand gelaufen. Unterwegs haben wir nochmal ein paar schöne Strassen entdeckt, die für China ganz untypisch mit vielen Bäumen bepflanzt waren. Am Strand angekommen haben wir neben der Strasse noch einen buddhistischen Tempel gesehen, von dem wir zwar wussten, dass er existierte, aber nicht wo. Ganz spontan haben wir beschlossen den Tempel noch anzuschauen und wollten gerade über die Strasse gehen, da haben wir schon von der anderen Strassenseite lautes Gelächter und Geschrei gehört. Stand doch auf der anderen Strassenseite direkt vor dem Tempeleingang unsere komplette Reisegruppe, die wir ungefähr eine Stunde vorher am Aussichtsturm verlassen hatten und wollte auch gerade in den Tempel reingehen. Die Zufälle hier in China sind mir langsam unheimlich... man muss dazusagen, es handelt sich hier immer um Millionenstädte, dort jemand mal zufällig wiederzubegegnen hätte ich vorher für unmöglich gehalten - mittlerweile ists mir jetzt schon ein paar mal passiert.
Naja jedenfalls haben wir uns dann der Reisegruppe wieder angeschlossen und den Tempel noch gemeinsam besichtigt, haben uns dann aber endgültig an den Strand und die Promenade verabschiedet um dort noch bisschen zu entspannen.
Für die Fahrt zum Flughafen haben wir extra 15 Minuten an der Strasse gewartet um ein Audi 100 Fake Taxi zu bekommen (was etwas teurer als die normalen Santana Taxis ist, aber des wollten wir unbedingt mal fahren). Es handelt sich dabei nicht wirklich um einen Fake, soweit ich weiß baut die chinesische Firma 1 das Auto in Lizenz. Es sieht jedenfalls aus wie die Urversion des Audi 100, nur eben nicht mit den Ringen vorne drauf sondern der 1. Ein richtiger Strassenkreuzer, zumindest gemessen an den Autos die normalerweise in China unterwegs sind. War jedenfalls eine einmalige Gelegenheit so ein Taxi zu testen, weil in Shanghai hab ich sowas noch nicht gesehen.
Zurück gings mit der Shandong Airline (Shandong heißt die Provinz dort, auf Deutschland übertragen wärs quasi die Bayern Airline :)

Fazit: Qingdao ist wirklich eine Reise wert -war ein tolles und erlebnissreiches Wochenende.

Dienstag, 16. Oktober 2007

Qingdao Kurzurlaub - einmal Deutschland und zurück bitte...

Letze Woche haben Simon und ich relativ spontan beschlossen nach Qingdao (oder auch als Tsingtao bekannt) zu fliegen.
Warum Qingdao? Qingdao wurde uns von einem Arbeitskollegen als schönste Stadt in China empfohlen, wir kannten bis jetzt nur die Spezialität Qingdaos, nämlich das Bier ;-) welches dort nach deutschem Rezept hergestellt wird. Qingdao war auch mal eine deutsche Kolonie, deshalb gibts dort teilweise immer noch europäischen Baustil zu bewundern und außerdem liegt Qingdao am Meer und besitzt einen schönen Strand... also definitiv mal was anderes als hier bei uns.
Flüge haben wir relativ günstig aber nicht ganz unkompliziert im Internet gebucht. Mein Problem war, dass ich keine chinesische sondern eine internationale Kreditkarte habe und deswegen noch ein paar Unterschriften leisten musste, die ich abfotografiert und dann per email verschickt habe. Also nicht wie vorgeschlagen Antwort per Fax... wurde aber zum Glück so akzeptiert. Teilweise hat man den Eindruck ist sowas hier in China wesentlich flexibler als man des von daheim kennt. Ein Kollege hat uns dann noch beim Hotel buchen geholfen, wieder ein Hotel der Home Inn Kette, von dem wir schon in Suzhou sehr begeistert waren.
Freitag früh gings dann endlich los, spannender Moment am Airport sind unsere eTickets da oder nicht? War aber kein Problem Pass vorgezeigt und schon gabs die Tickets. Der Flug mit Shanghai Airlines hat etwa eine Stunde gedauert (etwa 700 km). In Qingdao haben wir dann den Airport Bus in die Stadt genommen, an der Endstation angekommen hat uns der Fahrer dann noch versucht den restlichen Weg bis zum Hotel zu erklären und wir sind mal losmarschiert. 5 Minuten später haben wir uns gedacht wir sollten nochmal jemand fragen ob wir auf dem richtigen Weg zum Hotel sind (zu dem Zeitpunkt hatten wir noch keine richtige Karte und Taxifahren kann ja jeder :-). Also wie des immer so ist wenn man in China jemand etwas fragen will und sich eigentlich von vonherein sicher ist, dass des mit Englisch nichts wird, habe wir die Reservierung (auf chinesisch), Bild vom Hotel und alles weitere geholt und den nächstbesten Passanten angesprochen. Wir waren eigentlich schon voll drauf eingestellt jetzt wieder mit Hand und Fuss unser Probelm zu schildern, da fängt die Frau doch tatsächlich an mit "how can I help you". Wir haben dann total verduzt gleich mal nachgefragt, ob sie Englisch spricht, da meint sie "yes I'm an English teacher, you are very lucky" - PERFEKT eine Englischlehrerin da klappts mit der Kommunikation und sie kannte sogar noch unsere Hotel, das nur noch drei Strassen weiter war...
natürlich haben wir das Hotel dann auch ohne Probleme gefunden und sogar die Reservierung war im Computer. Status: Yuhuu Anreise ohne Probleme Qingdao wir kommen - den Rest vom Tag sind wir dann zunächst noch am Strand spazieren gegangen und haben einigen Chinesen beim Baden zugeschaut. An dem Tag war bedeckter Himmel und Wind, also maximal 20° Luftaußentemperatur. Wir habens nicht ganz nachvollziehen können... aber lang war da auch keiner im Wasser ;-)
Am Strand haben wir dann noch eine Spezialität ausprobiert, die es erntebedingt erst seit ein paar Wochen wieder gibt, die Süßkartoffeln aus dem Ofen. Die Kartoffel kommt erst in einen Ofen, wenn sie fertig ist wird sie auf dem Ofen noch warmgehalten und man hat die Auswahl aus allen fertigen Kartoffeln und kann sich eine raussuchen. Ordnung muss sein, die gewählte Kartoffel wird mit einer simplen Handwaage abgewogen (schätzen oder scharf anschauen wäre wohl genauer) und man bezahlt dann ca. 2-3 RMB. Schmeckt so bisschen wie Esskastanien finde ich, also wir waren jedenfalls begeistert.
Vom Strand haben wir noch eine Abstecher in die Altstadt gemacht und eine katholische Kirche im deutschen Stil besucht.
Gegen Abend standen wir irgendwann vorm Marinemuseum, das zu dem Zeitpunkt eigentlich schon geschlossen hatte. Jedoch war, was für China völlig untypisch ist, diesmal kein Wächter da der das Tor bewacht und schon waren wir drin und konnten uns dann alles in Ruhe anschauen bis es dunkel wurde. Beim Rausgehen war übrigens der Wächter wieder da und hat uns freundlich gegrüßt...

Am Samstag gings dann erst nochmal in die Altstadt, dort haben wir die zweite Kirche im deutschen Stil besucht, anschließend auf einen kleinen Berg und dort von einer Pagoda aus die Stadt von oben besichtigt. Danach sind wir am Strand entlang weiter Richtung Neu-Qingdao gelaufen. Am Strand haben wir an dem Tag immer wieder Hocheitspärchen mit einem Fotografen und ein-zwei Helfer gesehen, die dort mit viel Aufwand ihre Hochzeitsfotos geschossen haben. Am Anfang dachten wir ja noch es handelt sich hier um Einzelerscheinungen, aber irgendwann wurde die Pärchen Dichte so hoch, dass wir eigentlich nur noch Hochzeitspaare und Fotografen gesehen haben. Natürlich sind wir der Sache auf den Grund gegangen und haben ein kleines (natürlich ehemals Deutsches) Schloss entdeckt, dessen Garten jetzt mit lauter total kitschigen Utensilien für Hochzeitsfotos vollgestellt war und dort wollte wohl jeder ein Bild machen. Wir haben dort auch einige Bilder gemacht, Bilder von jeder dieser kitschigen Attraktion hätte wohl 2 RMB gekostet, ach wie gut, dass ich kein Chinesisch verstehe...des konnte mir dort auch irgendwie niemand vermitteln.

Dann gings weiter an der Küste, unterwegs haben wir dann eine Gruppe von Chinesen getroffen, die dort fleißig gegrillt haben. Wir haben den Chinesen beim grillen kurz zugeschaut und waren vor allem von den Bierkonsum beeindruckt, also den leeren Bierflaschen, die dort schon nachmittags rumstanden. Plötzlich kam ein Chinese und wollte uns zum mitgrillen einladen. Wir haben dankend abgelehnt und wollten erstmal weiterlaufen. Darauf ist uns dann eine Chinesin mit einem Teller mit gegrillten Scampi nachgelaufen. Bei soviel Gastfreundschaft haben wir dann doch noch nachgegeben, und einige Scampis zur Freude der Grilltruppe gegessen. Was für ein Glück, dass ich die Scampi schon so oft in Spanien gegessen habe und somit wenigstens wusste wie ich die Dinger essen muss...Kopf ab und Panzer abschälen. Wie ein Profi ;-)

Nach dem Austauschen der Kontaktdaten, sprich übergabe der Visitenkarten, sind wir weitermarschiert. Gegen Abend sind wir dann in in Neuqingdao angekommen, leider ist der neue Teil wie jede andere chinesische Stadt auch zugepflastert mit Hochhäusern und teuren Hotels, deswegen haben wir nach der Besichtigung auch ein Taxi geschnappt und sind zurück in den alten Teil zu unserem Hotel.
Den Abend haben wir in einem der vielen typischen Seafood Restaurants ausklingen lassen. Natürlich gabs keine Karte mit Bildern, und selbstverständlich hat auch niemand Englisch gesprochen. Also Kellnerin mitgenommen und unter großem Gelächter der anderen Restaurantgäste an die Nachbartische und alles was dort essbar oder interessant aussah bestellt. War ja nicht des erste mal das wir so bestellt haben, deswegen gilt bei uns das Motto je voller das Restaurant desto besser für uns, weil dann die Wahrscheinlichkeit höher ist was leckeres bestellen zu können... schließlich ist man ja davon abhängig was die anderen gerade am Tisch haben, wenn man selbst bestellen will :-)
Kann ich nur weiterempfehlen, bis jetzt hatten wir mit diesem Verfahren nur wenig Nieten beim Essen. Allerdings sollte man sowas vielleicht nur in China machen, nur dort kann man sich es nämlich finanziell auch leisten, wir haben für unsere 6 verschiedenen Gerichte incl. Getränke nur 10 Euro insgesamt bezahlt und das Essen war wirklich lecker.

Fortsetzung vom Sonntag und Montag sowie Bilder gibts morgen...

Donnerstag, 11. Oktober 2007

FORMEL 1

Seit einigen Tagen sind im online Fotoalbum bereits ein paar Formel 1 Bilder zu sehen und die meisten werden es wohl auch in den Nachrichten gehört oder gesehen haben, dass letztes Wochenende die Formel 1 in Shanghai war.
Ich hab hier im blog schon mal von der Formel 1 Rennstrecke berichtet, sie befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Conti Werk und somit auch zu unserer Wohnung. Deswegen waren wir Freitag abend nach der Arbeit mit dem Fahrrad kurz dort um schon mal bestaunen zu können, wie sich die Gegend rund um die Strecke schlagartig mit Leben gefüllt hat. Normalerweise, wenn nicht gerade Formel 1 ist, ist die Rennstrecke mehr ein Baudenkmal, dass von ein paar Wächtern bewacht wird und sonst absolut menschenleer ist. Sowieso erscheint das ganze Gelände um die Strecke wie von einer anderen Welt, welches schlagartig 20 Meter hinter dem letzten Parkplatz endet und dann allmählich wieder in die dort übliche Fabrik- und typische Sumpflandschaft übergeht...
Am Wochenende wars jedenfalls ziemlich voll dort, komplett ausverkauft war die Formel 1 nicht. Aber schätzungsweise zu 3/4 waren die Plätze besetzt, müssten also ca. 150.000 Besucher gewesen sein. Weil die Formel 1 erfahrungsgemäß nie ausverkauft ist in China kommt man auch relativ günstig an Tickets... man muss nur lange genug warten und darf die Tickets erst am Freitag vorm Rennen kaufen und lässt einen chinesischen Bekannten zwecks Preis verhandeln...so kommt man ohne Stress an offizielle Tickets mit über 60% Nachlass ;-) alternativ kann man natürlich noch bei den Händlern vorm Einlass just in time ein Ticket kaufen (die etwas stressigere aber mit Glück vielleich noch günstigere Variante). Bei uns wars diesmal stressfrei da Variante 1.

Für Simon und mich wars eine Premiere, wir waren beide bisher noch nie auf einem Formel 1 Rennen. Also perfekt mit Tickets ausgestattet sind wir Samstag raus zur Strecke, haben das freie Training miterlebt und anschließend das Qualifying verfolgt. Verfolgt deswegen, weil man als Livezuschauer leider ein kleines Informationsdefizit hat was eigentlich platzierungsmäßig auf der Strecke abgeht. Dafür hat man natürlich das live Erlebnis und ist froh, dass man beim BMW Stand noch die kostenlosen Ohrenstöpsel mitgenommen hat. Ganz schön laut die Formel 1 :-) Sowas kommt im Fernsehen gar nicht rüber.
Neben dem Qualifying waren wir vom BMW Pit Lane Park sehr begeistert, dort gabs neben kleinen Ausstellungen zur Formel 1 Technik alles auch mal zum anfassen und selbst ausprobieren. Ausserdem gabs abseits der Strecke auch einiges zu sehen ;-) dazu einfach die Fotos anschauen. Das Wetter war übrigens entgegen der Prognose die wolkig vorhersagte ziemlich sonnig, so dass wir beide einen schönen Sonnenbrand abbekommen haben...
Am Sonntag zum Renntag wars dann wie vorhergesagt tatsächlich schlechter, so dass wir während dem Rennen immer wieder den Schirm für kleinere Kurzschauer zücken mussten. Des schlechte Wetter hat auch einigen Fahrern zu schaffen gemacht, Hamilton hat seinen Formel 1 Mercedes wohl mit einer Mercedes G-Klasse verwechselt und ist unter lautem Beifall unseres Zuschauerblocks im Kiesbett stecken geblieben...
Hier scheint es sich noch nicht ganz rumgesprochen zu haben, dass Michael Schumacher nicht mehr für Ferrari fährt, weil die meisten Ferrari Fans waren hier noch mit Schumacher Equipment ausgestattet... ich hab mir übrigens auch ein Ferrari Hemd von einem der tausenden Fake Dealer zugelegt (ohne Schumacher). Handeln bei Dingen die man nicht wirklich braucht macht einfach Spass... da sinkt der Preis...

Ich denk mal das Rennergebnis ist bekannt, Rennen hat der Kimi für Ferrari gewonnen, Weltmeisterentscheidung wurde auf den letzten Grand Prix vertagt. Hamilton, Alonso und Kimi haben jetzt noch die theoretische Chance Weltmeister zu werden.
Nach dem Rennen war auch die Start Ziel Gerade für die Besucher offen, dort haben wir uns noch ca. eine Stunde aufgehalten, bis die Streckenwächter schließlich eine Menschenkette gebildet haben und alle Besucher von der Strecke geschmissen haben. The Chinese way...

War auf jeden Fall eine tolle Erfahrung so ein Formel 1 Rennen. Wettertechnisch hatten wir auch Glück, die leichten Regenschauer während des Rennen haben sich nämlich im laufe des Abends und der Nacht noch in einen ordentlichen Sturm mit viel Niederschlag entwickelt. Von einem Taifun, wie schon wieder mal berichtet wurde, war die ganze Sache aber weit entfernt. Zumindest bei uns gabs bis auf den starken Regen keine Probleme. Mittlerweile haben wir wieder blauen Himmel und die Temperaturen sind derzeit mit ca. 23° auch viel angenehmer als davor...

Mittwoch, 10. Oktober 2007

Zhujiajiao - chinesisches Venedig

Letzte Woche Dienstag ist Veit wieder nach Deutschland zuückgeflogen. Soweit ich gehört hab ist diesmal auch alles mit dem Taxi zum Flughafen gut gegangen ... muss man ja mittlerweile nach den Erlebnissen letzte Woche schon fast erwähnen ;-)
Wir hatten wegen der chinesischen Golden Week am Mittwoch noch frei und haben uns am morgen spontan zu einem Ausflug nach Zhujiajiao entschlossen. Das Dorf mit dem unaussprechlichen Namen ist etwa 35 km von Jiading entfernt (zumindest laut google earth). Zunächst haben wir natürlich versucht den Bus zu nehmen, weil hier auch gerade die olympischen Spiele für Behinderte stattfinden und sich zur Zeit mehr orientierunglose Touristen aufhalten ist uns die Polizeit gleich in die Buszentrale gefolgt um uns bei der Busauswahl zu unterstützen. Die Polizei dein Freund und Helfer. Der Polizist konnte auch ganz gut Englisch, leider hat sich aber dann doch rausgestellt, dass keine direkte Busverbindung besteht und wir erst nach Shanghai müssten und von dort wieder zurück nach Zhujiajiao... geschätzte 3 Stunden. Also Plan B: Taxi organisieren.
Wie im Reiseführer beschrieben "handeln sie vorher einen Festpreis mit dem Taxifahrer aus" ... die Aktion gestaltete sich dann als sehr lustig. Am Ende hab ich mit 4 oder 5 Taxifahrern gleichzeitig verhandelt. Diesmal habe ich mich mal so verhalten als ob ich nicht verstehen würde, wieviel die Fahrt kosten soll... irgendwann haben die Taxifahrer dann ihren Telefonjoker gezogen und ich durfte auf Englisch weiterverhandeln, so dass wir letztendlich doch noch einen fairen Preis bekommen haben.

Zhujiajiao selbst ist touristisch ziemlich gut erschlossen, sprich man muss sogar Eintritt bezahlen um überhaupt in die Altstadt reinzukommen (1 Euro)... und aufgrund der chinesischen Feiertage wars auch ziemlich voll dort. Hauptattraktion ist jedenfalls neben den Wasserstrassen die älteste und größte Steinbrücke von Shanghai. Ein paar Gärten waren auch noch ganz nett, aber natürlich kein Vergleich mit Suzhou. Unser Mittagessen war leicht abenteuerlich in einem Lokal in dem zunächst der Reis angeblich aus war (wir befinden uns immer noch in China), wir unsere Bestellung dann auf Nudeln umgestellt haben und letztendlich trotzdem Reis bekommen haben und zusätzlich noch Nudeln serviert wurden, die wir dann aber abgelehnt haben. Anschließend wurden die kleinen Souvenirläden genauer untersucht und zum Abschluss haben wir noch kurz beim stattfindenden Musikfestival zugeschaut. Mit dem Taxi gings dann wieder heim. War zwar mal interessant die Stadt zu sehen, wer in Zukunft mal hin will dem empfehle ich wenn möglich dort nur unter der Woche und nicht zu chinesischen Feiertagen vorbeizuschauen.

Dienstag, 2. Oktober 2007

... wir sind Weltmeister!!!

Sonntag abend war hier in Shanghai das Fusball WM Finale der Frauen. Wir hatten schon eine Woche davor voller Vertrauen auf unsere deutschen Fussballmädels Tickets gekauft und hatten somit diesmal keinen Stress Tickets auf dem Schwarzmarkt zu kaufen.
Der chinesische Chef hat sich auch toll um uns gekümmert und letzte Woche, nachdem fest stand, dass die Mädels im Finale stehen und wir Tickets fürs Finale haben eine riesige Deutschlandflagge für uns besorgen lassen. Auf dem Fakemarket haben wir uns dann noch Deutschlandtrikots zugelegt (die einzigen mit Originaltrikots in dem Stadion waren wohl die Spielerinnen ;-).
Damit waren wir bestens fürs Spiel ausgerüstet. Stimmung im Stadion war super, wer das Spiel gesehen hat, weiß das es aus deutscher Sicht über lange Zeit ziemlich brennzlig war. Die Brasilanerinnen hatten sehr viele Chancen in der ersten Halbzeit und haben dann in der zweiten Halbzeit sehr früh den Treffer kassiert... den Elfmeter verschossen und dann noch das zweite Tor reinbekommen, so dass die Sache dann aus unserer Sicht safe war. Natürlich haben wir die Mädels des ganze Spiel auch kräftig anfeuern müssen, so dass jetzt die Stimme erst langsam wieder zurückkommt. Oder Veit? Shalalalala...so sehen Sieger aus ;-)
Fantechnisch waren die Deutschen Brasilien jedenfalls weit überlegen...
Beendet wurde alles wieder durch eine gelungene Abschlussveranstaltung und der Siegerehrung der Teams.
Bilder dazu in der Galerie.
Nach dem Spiel sind wir dann nach einer kleinen Feier in der Nähe des Stadions zurück zur Wohnung (diesmal sogar ohne Taxiprobleme) und haben dort erst mal unsere Deutschlandflagge auf dem Balkon gehisst und den Abend ausklingen lassen.

Grosses Lob an unsere Fussballmädels! Super gespielt und in Summe wieder verdient Weltmeister geworden. Ich freu mich schon, wenn ich am nach den Feiertagen am Donnerstag mit meinem Deutschlandtrikot in der Arbeit ankommen werde ;-)

Veit in Shanghai - neue Taxierfahrungen

Die letzten Tage bin ich nicht zum Bloggen gekommen und das mit gutem Grund, wir hatten nämlich Besuch aus Ingolstadt. Mein Praktikumsbetreuer, Veit Rückel, hat nach seinem Manila Aufenthalt noch ein paar Tage bei mir in Shanghai vorbeigeschaut (um sicherzugehen, dass hier auch fleissig gearbeitet wird ;-)
Da Veit noch nie in Shanghai war, haben Simon und ich ihm das grosse Touristenprogramm geboten, fleissig unterstützt wurden wir dabei noch von meinem chinesischen Chef der uns zweimal zum Essen eingeladen hat und der uns auch noch ein paar Tipps gegeben hat, was wir unbedingt anschauen müssen.

Also waren wir mit Veit am Bund, am Peoples Square, auf dem Jin Mao Tower, im Yu Garden, in Alt-Shanghai (einmal tagsüber, einmal nachts), auf dem Fake Market, bei uns in Jiading und im Endspiel der Frauen Fussball WM (dazu gleich noch mehr). Viel Programm für die paar Tage, dafür sind wir jetzt geschulte Touristguides, wer Bedarf hat darf sich gern bei uns melden :-)
ein paar Bilder dazu werde ich noch in die Galerie hochladen

Das die Sache für Veit sicherlich unvergesslich bleibt haben wir auch noch den Shanghaier Taxifahrern zu verdanken, sowie etwa 20 Millionen Chinesen, die sich Aufgrund den chinesischen Feiertagen derzeit in der Stadt aufgehalten haben und die Stadt vor allem am Montag derartig überfüllt haben, dass abends die komplette Innenstadt für den Strassenverkehr gesperrt wurde und die ganzen Strassen mit Menschen voll waren. Ich habe noch nie soviele Menschen auf einem Haufen gesehen... Kilometerlang alles voller Menschen... wahnsinn. Deswegen haben wir auch zwei Stunden lang nach einem Taxi gesucht, dass uns zurück nach Jiading gebracht hat. Vielen Dank dafür.
Mit den Taxifahrern hatten wir die letzten Tage wirklich Pech. Normalerweise funktioniert alles problemlos, man zeigt dem Taxifahrer die Adresse auf chinesischen Schriftzeichen, der fährt los und bei bekannten Zielen wie dem Peoples Square kommt man ohne Probleme an. Zu unserer Wohnung muss man den Taxifahrern den genauen Weg ab der Jiadinger Autobahnausfahrt zeigen (mittlerweile natürlich kein Problem mehr). Des hat soweit auch alles bei uns die letzten sechs Wochen geklappt.
Veit hatte allerdings schon bei der Fahrt vom Flughafen zu seinem Hotel nachts um 2 Uhr leichte Probleme mit seinem Taxifahrer, der wollte ihn nämlich erstmal an einem verlassenen Werkstor und nicht bei seinem Hotel rauslassen... selbst die Polizei wusste nicht den richtigen Weg zum Hotel, erst ein Wächter, der zufällig für das Hotel arbeitet konnte dann weiterhelfen... am nächsten Tag hat uns dann des Pech auch noch erwischt, nach dem Abendessen mit dem chinesischen Chef in Downtown Shanghai haben wir den wahrscheinlich schlechtesten Taxifahrer Shanghais erwischt. Der Fahrer hatte ein Navigationssystem an Board (so richtig mit Display und Strassennamen Eingabe) sowas hab ich noch nie bei einem Taxi gesehen. Wir kannten den Weg, wir hätten nämlich die ganze Zeit auf der Autobahn bis Jiading fahren müssen, im Normallfall problemlos. Unser Fahrer hat sich leider blind auf sein Navi verlassen und sowohl unsere Ratschläge, als auch die Autobahnschilder komplett ignoriert. Man muss sich des so vorstellen, es kommt auf der Autobahn eine Abzweigung und ein Schild mit einem Hinweis links Jiading, rechts der Flughafen. Obwohl wir zu dritt im Fahrzeug nach links gedeutet haben und im Akkord Jiading gebrüllt haben fährt der Narr nach rechts, weil ihm des Navi des anzeigt... irgendwann standen wir dann in der Pampa und hätten umkehren müssen... der frägt sogar noch einen Polizisten nach dem Weg, der ihm dann per Handzeichen zeigt er muss umkehren (wer hätte es gedacht)... und er fährt trotzdem weiter... da wurden wir dann schön langsam sauer... als wir dann paar Kilometer weiter wieder ein Schild in Richtung unserer Autobahn gesehen haben, haben wir dem Fahrer mal wieder energisch versucht klarzumachen diese Autobhan zu benutzen, der hat aber leider wieder versucht sein Navi zu benutzen, so dass wir ihm des Kurzerhand abschalten mussten. Orientierungslos wie er jetzt war ist er dann doch unseren Wünschen gefolgt. So sind wir dann letztendlich mit 1,5 Stunden Fahrtzeit (normal ca. 35-50 Minuten) zuhause angekommen. Fairerweise muss man dazu sagen, dass der Fahrer seinen Fehler wohl eingesehen hat und die Fahrt dann preislich wesentlich günstiger als eine reguläre Fahrt ausviel. Wir haben noch Witze gemacht, dass der Fahrer jetzt wahrscheinlich nicht wieder zurück nach Shanghai finden wird, nachdem wir ihm des Navi ausgeschaltet haben...
tja...
ob ihrs glaubt oder nicht, als wir am nächsten Tag in den Supermarkt 500 Meter entfernt von unserer Wohnung gegangen sind, um uns dort unser Frühstück zu kaufen, sass da plötzlich in dem Schnellimbiss im Supermarkt exakt dieser Taxifahrer und hat dort gefrühstückt. An seiner Reaktion haben wir auch deutlich gesehen, dass er uns auch wieder erkannt hat ;-)... Zufälle gibts, wahnsinn. Jeder kann sich sicherlich vorstellen, was wir in dem Supermarkt gelacht haben.
Ich hoffe, dass der Mann es im Laufe des Tages mit seinem Taxi dann wieder nach Shanghai zurück geschafft hat...und jetzt nicht hier in Jiading für die nächsten Wochen bleiben muss, bis ihm jemand den Weg zurück zeigt. Derartig unfähig ist wirklich unglaublich...
Den nächsten Abend hatten wir dann so einen ähnlichen Fall, der Fahrer hat sich auch geweigert die Autobahn zu beutzen und ist immer parallel zur Autobahn gefahren, man ist zwar angekommen, es hat aber auch 30 Minuten länger gedauert als sonst.
Auf jeden Fall glaubt uns Veit jetzt nicht mehr, dass wir bis jetzt nie Probleme mit Taxis hatten, kein Wunder nach den Erlebnissen ;-)