Sonntags gings erst mal in die Tsingtao Brauerei - wie bereits erwähnt wurde die Brauerei damals während der deutschen Kolonialzeit in Qingdao gegründet und ist mittlerweile die größte und bekannteste chinesische Brauerei. Tsingtao Bier bekommt man quasi überall in China und das Bier wird immer noch nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut. Deshalb wollten wir die Brauerei natürlich unbedingt mal live sehen, wenn man schon mal in Qingdao ist.
Neben der Geschichte der Brauerei gabs dann noch das alte Brauhaus zu sehen und zu guter letzt durfte man auch noch durch die modernen Abfüllanlagen live besichtigen.
Fazit alles save, kann man weiterempfehlen ;-)
Im Ticketpreis war dann auch noch eine Bierverkostung in der Tsingtao Bar inclusive. Einem japanisches Pärchem hat das Bier so gut geschmeckt, dass sie nach dem Freibier noch einen weiteren Krug geordert haben. Allerdings wars dann doch bisschen zu viel für die beiden und wir sahen wohl so aus als ob wir mehr vertragen würden, so dass die beiden uns um Unterstützung gebeten haben. Natürlich hilft man in so einem Fall immer gerne aus...
Nach der Brauerei gings dann noch auf die Aussichtsplatform über der Altstadt von Qingdao, von dort hatte man einen tollen Ausblick über die komplette Altstadt. Letztes touristisches Highlight an dem Tag war dann der alte Regierungssitz des Gouverneurs von Qingdao. Natürlich auch wieder im deutschen Baustil.
Abendessen gabs wieder in dem Seafood Restaurant vom Tag davor, diesmal haben wir uns an noch experimentelleres Essen gewagt - und überlebt.
Abends wollten wir noch in eine Bar oder sowas ähnliches gehen, haben aber leider nichts geeignetes gefunden und sind dann in einen KTV gegangen. KTV steht für Karaoke TV und ist in China äußerst beliebt. Es läuft ungefähr so ab, in einem KTV gibt es viele Zimmer, jedes Zimmer bietet ungefähr Platz für 8-14 Personen auf einer Couch. Vor der Couch steht ein Fernseher und ein Computer auf dem man die Lieder die man gerne Singen würde auswählen kann. Dann sind meistens zwei Mikrophone vorhanden und man kann die gewählten Lieder mitsingen, der Text wird auf dem Fernseher angezeigt. Natürlich hatten wir anfangs nicht ernsthaft die Absicht dort zu singen, wir wollten uns den Laden nur einmal anschauen. Allerdings hat uns dann eine kleine Gruppe von Chinesen die auch gerade in den KTV gegangen ist spontan eingeladen mit ihnen zu singen... und wir sind natürlich mit.
Wir hatten Glück die Auswahl an Liedern mit englischem Text war arg begrenzt, und die Lieder die da waren kann man zur Not schon mal mitsingen... Wind of change, Yellow Submarine, Britney Spears - I did it again und noch sowas in der Art. Die Chinesen haben auch fleißig gesungen und auch ohne den Text oder die richtige Melodie zu kennen kann ich sagen hat sichs bei denen besser angehört als bei uns, aber da gehts ja sowieso um den Spass an der Sache und nicht um wahres künstlerisches Sangestalent ;-) und lustig war der Abend auf alle Fälle.
Am Montag stand eigentlich nur noch eine kleine Bootsfahrt und etwas am Strand entspannen auf unserem Programm. Wir hatten die Tage davor schon ausgekundschaftet, dass die Bootsfahrt wohl 2 Euro pro Person kosten soll und wo's losgeht. Also nach dem Frühstück sind wir zum Startpunkt, haben die 2 Euro gezahlt und wurden dann erstmal in einen Bus verfrachtet und zum Boot gefahren. Mit dem Boot waren wir dann auch wie geplant vor der Küste von Qingdao unterwegs und sind dann wieder in den Bus eingestiegen. Allerdings hat der Bus nicht wie wir eigentlich dachten wieder am Ausgangspunkt gehalten sondern ist fleißig an der Küste weitergefahren, so dass wir dann plötzlich 15 km weiter in Neu Qingdao landeten. Dort durften wir zusammen mit unserer chinesischen Minireisegruppe dann einen modernen Yachthafen besichtigen. Wir haben schon geahnt, dass wir wohl jetzt ein großes touristisches Komplettprogramm mit unseren 2 Euro gebucht hatten... und sind erst mal weiter mit der Reisegruppe gefahren um zu sehen wo wir noch hingeführt werden. Die Fahrt ging dann wieder zurück nach Alt Qingdao und nächster Halt war die Aussichtsplatform, die wir bereits am Tag davor angeschaut hatten. Wir hatten keine Lust die Aussichtsplatform nochmal anzuschauen und haben uns verabschiedet, den Bus verlassen und sind wieder Richtung Strand gelaufen. Unterwegs haben wir nochmal ein paar schöne Strassen entdeckt, die für China ganz untypisch mit vielen Bäumen bepflanzt waren. Am Strand angekommen haben wir neben der Strasse noch einen buddhistischen Tempel gesehen, von dem wir zwar wussten, dass er existierte, aber nicht wo. Ganz spontan haben wir beschlossen den Tempel noch anzuschauen und wollten gerade über die Strasse gehen, da haben wir schon von der anderen Strassenseite lautes Gelächter und Geschrei gehört. Stand doch auf der anderen Strassenseite direkt vor dem Tempeleingang unsere komplette Reisegruppe, die wir ungefähr eine Stunde vorher am Aussichtsturm verlassen hatten und wollte auch gerade in den Tempel reingehen. Die Zufälle hier in China sind mir langsam unheimlich... man muss dazusagen, es handelt sich hier immer um Millionenstädte, dort jemand mal zufällig wiederzubegegnen hätte ich vorher für unmöglich gehalten - mittlerweile ists mir jetzt schon ein paar mal passiert.
Naja jedenfalls haben wir uns dann der Reisegruppe wieder angeschlossen und den Tempel noch gemeinsam besichtigt, haben uns dann aber endgültig an den Strand und die Promenade verabschiedet um dort noch bisschen zu entspannen.
Für die Fahrt zum Flughafen haben wir extra 15 Minuten an der Strasse gewartet um ein Audi 100 Fake Taxi zu bekommen (was etwas teurer als die normalen Santana Taxis ist, aber des wollten wir unbedingt mal fahren). Es handelt sich dabei nicht wirklich um einen Fake, soweit ich weiß baut die chinesische Firma 1 das Auto in Lizenz. Es sieht jedenfalls aus wie die Urversion des Audi 100, nur eben nicht mit den Ringen vorne drauf sondern der 1. Ein richtiger Strassenkreuzer, zumindest gemessen an den Autos die normalerweise in China unterwegs sind. War jedenfalls eine einmalige Gelegenheit so ein Taxi zu testen, weil in Shanghai hab ich sowas noch nicht gesehen.
Zurück gings mit der Shandong Airline (Shandong heißt die Provinz dort, auf Deutschland übertragen wärs quasi die Bayern Airline :)
Fazit: Qingdao ist wirklich eine Reise wert -war ein tolles und erlebnissreiches Wochenende.
Mittwoch, 17. Oktober 2007
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