Letze Woche haben Simon und ich relativ spontan beschlossen nach Qingdao (oder auch als Tsingtao bekannt) zu fliegen.
Warum Qingdao? Qingdao wurde uns von einem Arbeitskollegen als schönste Stadt in China empfohlen, wir kannten bis jetzt nur die Spezialität Qingdaos, nämlich das Bier ;-) welches dort nach deutschem Rezept hergestellt wird. Qingdao war auch mal eine deutsche Kolonie, deshalb gibts dort teilweise immer noch europäischen Baustil zu bewundern und außerdem liegt Qingdao am Meer und besitzt einen schönen Strand... also definitiv mal was anderes als hier bei uns.
Flüge haben wir relativ günstig aber nicht ganz unkompliziert im Internet gebucht. Mein Problem war, dass ich keine chinesische sondern eine internationale Kreditkarte habe und deswegen noch ein paar Unterschriften leisten musste, die ich abfotografiert und dann per email verschickt habe. Also nicht wie vorgeschlagen Antwort per Fax... wurde aber zum Glück so akzeptiert. Teilweise hat man den Eindruck ist sowas hier in China wesentlich flexibler als man des von daheim kennt. Ein Kollege hat uns dann noch beim Hotel buchen geholfen, wieder ein Hotel der Home Inn Kette, von dem wir schon in Suzhou sehr begeistert waren.
Freitag früh gings dann endlich los, spannender Moment am Airport sind unsere eTickets da oder nicht? War aber kein Problem Pass vorgezeigt und schon gabs die Tickets. Der Flug mit Shanghai Airlines hat etwa eine Stunde gedauert (etwa 700 km). In Qingdao haben wir dann den Airport Bus in die Stadt genommen, an der Endstation angekommen hat uns der Fahrer dann noch versucht den restlichen Weg bis zum Hotel zu erklären und wir sind mal losmarschiert. 5 Minuten später haben wir uns gedacht wir sollten nochmal jemand fragen ob wir auf dem richtigen Weg zum Hotel sind (zu dem Zeitpunkt hatten wir noch keine richtige Karte und Taxifahren kann ja jeder :-). Also wie des immer so ist wenn man in China jemand etwas fragen will und sich eigentlich von vonherein sicher ist, dass des mit Englisch nichts wird, habe wir die Reservierung (auf chinesisch), Bild vom Hotel und alles weitere geholt und den nächstbesten Passanten angesprochen. Wir waren eigentlich schon voll drauf eingestellt jetzt wieder mit Hand und Fuss unser Probelm zu schildern, da fängt die Frau doch tatsächlich an mit "how can I help you". Wir haben dann total verduzt gleich mal nachgefragt, ob sie Englisch spricht, da meint sie "yes I'm an English teacher, you are very lucky" - PERFEKT eine Englischlehrerin da klappts mit der Kommunikation und sie kannte sogar noch unsere Hotel, das nur noch drei Strassen weiter war...
natürlich haben wir das Hotel dann auch ohne Probleme gefunden und sogar die Reservierung war im Computer. Status: Yuhuu Anreise ohne Probleme Qingdao wir kommen - den Rest vom Tag sind wir dann zunächst noch am Strand spazieren gegangen und haben einigen Chinesen beim Baden zugeschaut. An dem Tag war bedeckter Himmel und Wind, also maximal 20° Luftaußentemperatur. Wir habens nicht ganz nachvollziehen können... aber lang war da auch keiner im Wasser ;-)
Am Strand haben wir dann noch eine Spezialität ausprobiert, die es erntebedingt erst seit ein paar Wochen wieder gibt, die Süßkartoffeln aus dem Ofen. Die Kartoffel kommt erst in einen Ofen, wenn sie fertig ist wird sie auf dem Ofen noch warmgehalten und man hat die Auswahl aus allen fertigen Kartoffeln und kann sich eine raussuchen. Ordnung muss sein, die gewählte Kartoffel wird mit einer simplen Handwaage abgewogen (schätzen oder scharf anschauen wäre wohl genauer) und man bezahlt dann ca. 2-3 RMB. Schmeckt so bisschen wie Esskastanien finde ich, also wir waren jedenfalls begeistert.
Vom Strand haben wir noch eine Abstecher in die Altstadt gemacht und eine katholische Kirche im deutschen Stil besucht.
Gegen Abend standen wir irgendwann vorm Marinemuseum, das zu dem Zeitpunkt eigentlich schon geschlossen hatte. Jedoch war, was für China völlig untypisch ist, diesmal kein Wächter da der das Tor bewacht und schon waren wir drin und konnten uns dann alles in Ruhe anschauen bis es dunkel wurde. Beim Rausgehen war übrigens der Wächter wieder da und hat uns freundlich gegrüßt...
Am Samstag gings dann erst nochmal in die Altstadt, dort haben wir die zweite Kirche im deutschen Stil besucht, anschließend auf einen kleinen Berg und dort von einer Pagoda aus die Stadt von oben besichtigt. Danach sind wir am Strand entlang weiter Richtung Neu-Qingdao gelaufen. Am Strand haben wir an dem Tag immer wieder Hocheitspärchen mit einem Fotografen und ein-zwei Helfer gesehen, die dort mit viel Aufwand ihre Hochzeitsfotos geschossen haben. Am Anfang dachten wir ja noch es handelt sich hier um Einzelerscheinungen, aber irgendwann wurde die Pärchen Dichte so hoch, dass wir eigentlich nur noch Hochzeitspaare und Fotografen gesehen haben. Natürlich sind wir der Sache auf den Grund gegangen und haben ein kleines (natürlich ehemals Deutsches) Schloss entdeckt, dessen Garten jetzt mit lauter total kitschigen Utensilien für Hochzeitsfotos vollgestellt war und dort wollte wohl jeder ein Bild machen. Wir haben dort auch einige Bilder gemacht, Bilder von jeder dieser kitschigen Attraktion hätte wohl 2 RMB gekostet, ach wie gut, dass ich kein Chinesisch verstehe...des konnte mir dort auch irgendwie niemand vermitteln.
Dann gings weiter an der Küste, unterwegs haben wir dann eine Gruppe von Chinesen getroffen, die dort fleißig gegrillt haben. Wir haben den Chinesen beim grillen kurz zugeschaut und waren vor allem von den Bierkonsum beeindruckt, also den leeren Bierflaschen, die dort schon nachmittags rumstanden. Plötzlich kam ein Chinese und wollte uns zum mitgrillen einladen. Wir haben dankend abgelehnt und wollten erstmal weiterlaufen. Darauf ist uns dann eine Chinesin mit einem Teller mit gegrillten Scampi nachgelaufen. Bei soviel Gastfreundschaft haben wir dann doch noch nachgegeben, und einige Scampis zur Freude der Grilltruppe gegessen. Was für ein Glück, dass ich die Scampi schon so oft in Spanien gegessen habe und somit wenigstens wusste wie ich die Dinger essen muss...Kopf ab und Panzer abschälen. Wie ein Profi ;-)
Nach dem Austauschen der Kontaktdaten, sprich übergabe der Visitenkarten, sind wir weitermarschiert. Gegen Abend sind wir dann in in Neuqingdao angekommen, leider ist der neue Teil wie jede andere chinesische Stadt auch zugepflastert mit Hochhäusern und teuren Hotels, deswegen haben wir nach der Besichtigung auch ein Taxi geschnappt und sind zurück in den alten Teil zu unserem Hotel.
Den Abend haben wir in einem der vielen typischen Seafood Restaurants ausklingen lassen. Natürlich gabs keine Karte mit Bildern, und selbstverständlich hat auch niemand Englisch gesprochen. Also Kellnerin mitgenommen und unter großem Gelächter der anderen Restaurantgäste an die Nachbartische und alles was dort essbar oder interessant aussah bestellt. War ja nicht des erste mal das wir so bestellt haben, deswegen gilt bei uns das Motto je voller das Restaurant desto besser für uns, weil dann die Wahrscheinlichkeit höher ist was leckeres bestellen zu können... schließlich ist man ja davon abhängig was die anderen gerade am Tisch haben, wenn man selbst bestellen will :-)
Kann ich nur weiterempfehlen, bis jetzt hatten wir mit diesem Verfahren nur wenig Nieten beim Essen. Allerdings sollte man sowas vielleicht nur in China machen, nur dort kann man sich es nämlich finanziell auch leisten, wir haben für unsere 6 verschiedenen Gerichte incl. Getränke nur 10 Euro insgesamt bezahlt und das Essen war wirklich lecker.
Fortsetzung vom Sonntag und Montag sowie Bilder gibts morgen...
Dienstag, 16. Oktober 2007
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